Montag, 13. Oktober

„Time to say good  by“, heute verabschieden wir uns von allen Nachbarn, den freundlichen Jungs in der Rezeption und machen uns auf in die Giara Gesturi, der Hochebene, die ungefähr sechshundert wilde Pferde beheimatet. Da wir dort einige Tage fernab jeglicher Infrastruktur sein werden, müssen wir vorher noch einkaufen und Gas tanken. Jetzt geht’s aber los und wir fahren quer über die Insel durch wildromantisches Gebirge. Kurz vorm Ziel müssen wir noch einer größeren Herde Schafe den Vortritt lassen, dann geht es die schmale Bergstraße hinauf auf die Giara (Hochebene). Wir sind nicht zum ersten Mal hier, selbst unser Stammplatz ist noch frei. Mit uns stehen noch einige andere Wohnmobile auf diesem einfachen Parkplatz. Von hier oben hat man einen weiten Blick ins Land, das Dorf Gesturi liegt direkt unter uns. Wir werden von einer siebenköpfigen Katzenfamilie begrüßt, die sich in Erwartung auf was Eßbarem um uns gruppiert. Gleich nach unserer Ankunft zeichnet ein Regenbogen seine farbigen Streifen in den Himmel, der Regen spielt sich naturgemäß in größerer Entfernung ab. Auch die ersten Pferde lassen sich schon sehen, die Wanderung durch den Naturpark der Giara haben wir uns für morgen vorgenommen.
Stellplatz mit Regenbogen
Stellplatz mit Regenbogen
Blick ins Tal mit der Ortschaft Gesturi
Blick ins Tal mit der Ortschaft Gesturi
Erstes Wildpferde
Erstes Wildpferde
Dämmerung in der Giara
Dämmerung in der Giara

Dienstag, 14. Oktober

Nach dem Frühstück machen wir uns gleich auf den Weg, um den Giara-Park zu erwandern. Die Wetterprognose für heute ist nicht so günstig, heute früh hat es schon geregnet. Wir haben uns darauf eingestellt, tragen Regenjacken und dichtes Schuhwerk. Es dauert nicht lange, da entdecken wir auch schon die erste Gruppe Wildpferde in der Macchia, geschützt von Korkeichen. Die Giara-Pferde sind klein, dürr und meistens schwarz. Der Sommer hat ihnen zugesetzt, es fehlt an Wasser und frischem Grünzeug. Diese verwilderte Pferderasse gibt es vermutlich schon seit der Bronzezeit auf Sardinien. Die Giara ist ihr einziges Refugium. Sie leben nicht in der Herde, sondern in einzelnen, kleineren Gruppen. Wir wandern weiter und genießen die Ruhe und die Atmosphäre dieser einzigartigen Hochebene. Doch da treffen wir schon auf die nächsten Bewohner: Eine Gruppe Rinder, wohlgenährt, erfreut sich an ausgelegten Strohballen. Dies sind keine Wildtiere, sie gehören zu einem Hof in der Nähe. Das selbe gilt auch für eine Herde Ziegen, die sich durch das laute Geklingel ihrer umgehängten Glöckchen bemerkbar machen. Diese Tiere werden nicht vom Menschen ernährt, sie müssen sich ihr Futter selbst suchen und tun sich an allem, was ihnen schmeckt, gütlich. Der letzte Bewohner, der uns begegnet, ist ein Mistkäfer, der seine Kugel über den Weg rollt. Er erfreut sich an den Hinterlassenschaften der Pferde, die überall den Weg säumen. Es ist ein wunderschöner Tag geworden, das Wetter hat der Prognose einen Streich gespielt und kommt im wesentliche sonnig daher. 
Giara-Pferde in der Macchia.
Giara-Pferde in der Macchia.
Unterwegs
Unterwegs
Der Sommer macht sich bemerkbar, mageres Giara-Pferd.
Der Sommer macht sich bemerkbar, mageres Giara-Pferd.
Gutgenährtes Rind
Gutgenährtes Rind
Ziegenherde unterwegs.
Ziegenherde unterwegs.
Eine Ovile, die Unterkunft der Hirten.
Eine Ovile, die Unterkunft der Hirten.
Mistkäfer mit Kugel.
Mistkäfer mit Kugel.
Abendlicher Blick auf Gesturi.
Abendlicher Blick auf Gesturi.