Um das Jahr 1400 wanderte der Mönch Antonio an den einsamen Strand von Polemarcha, um dort ein Leben als Einsiedler zu führen. Zwei weitere Mönche schlossen sich ihm an. Gemeinsam errichteten sie
hier ein Kloster. Doch Überfälle von Piraten machten der Glaubensgemeinschaft das Leben schwer, schon nach ungefähr hundert Jahren wurde das vom Wasser leicht zugängliche Kloster aufgegeben. Heute
stehen von dem ehemaligen Lebensraum der Mönche nur noch die Ruinen, die kleine Kirche jedoch hat die Zeiten überdauert. Wir wandern heute, jenseits der Hauptstraße, auf den Spuren von Antonio zur
Klosterkirche Panagia Polemarcha immer den Berg hinab. Ganz unten am Wasser, an einer winzigen Insel, entdecken wir das kleine Kirchlein, eingerahmt von Olivenbäumen. Es gibt immer noch
Menschen, die diesen mittelalterlichen Sakralbau hegen und pflegen. Selbst Kerzen brennen noch am Altar. Am Strand entdecken wir eine ungefähr fünfzig Zentimeter große tote Schildkröte - sie wurde im
Wasser treibend gefunden. Wie man uns erzählt, haben hellsichtige Menschen sie hier abgelegt und eine Schildkrötenstation in der Nähe benachrichtigt, um der Todesursache auf den Grund zu
gehen.
Auf unserem Rückweg, der eigentlich ein Aufstieg ist, begegnen wir einem Schäfer mit seiner Herde Ziegen. Der Hütehund hat gleich Freundschaft mit Annemarie geschlossen.
Kleine Insel am Strand von Polemarcha
Klosterkirche
Innenraum
Tote Schildkröte am Strand.
Schäfer mit Ziegenherde
Best friends.
Freitag, 2. Mai
Heute keine Klosterruine, nein, heute geht’s zu einem noch funktionierenden Frauenkloster. Mitten im Grünen erhebt sich das Kloster Agnountos in der Landschaft. Im 11. Jahrhundert erbaut, ist es
eines der ältesten Klöster der Argolida und hatte Wehrcharakter. Heute ist davon nichts mehr zu spüren, im Gegenteil, alle Türen stehen offen. Die anwesenden Nonnen unterliegen aber wohl dem
Schweigegelübde, denn auf unser herzhaftes „kalimera“ erhalten wir keine Antwort. Dafür können wir uns aber ungestört in der kleinen, aber pikfeinen, Unterkunft der Bräute Christi umsehen. Am meisten
imponiert uns die alte Kirche. Sie ist von oben bis unten mit Wandgemälden bedeckt, teilweise sind diese kaum noch erkennbar, da das Abrennen von Wachskerzen in den letzten Jahrhunderten seine Spuren
auf den Fresken hinterlassen hat.
Erst auf Nachfrage nach Honig im Klostershop, bricht eine der anwesenden Nonnen ihr Schweigegelübde und verkauft uns ein Glas Honig von Tannenblüten und ein anderes von Tymianblüten.