Montag, 21. April

Am frühen Morgen scheint die Sonne schon durch die Dachhauben ins Wohnmobil, wir wollen erst um ein Uhr bei Haydar sein, da haben wir noch Zeit für einen Strandbummel. Dann machen wir uns auf und halten kurz darauf wieder an: Eine große Gruppe Flamingos hat sich an einem See direkt am Straßenrand niedergelassen und ist augenscheinlich dabei zu frühstücken. Wir beobachten einige Zeit das bunte Treiben, dann fahren wir weiter nach Seferihisar, nahe bei Izmir. Wir finden seine Adresse nicht gleich, doch dafür entdeckt uns Haydar, der gerade vom Einkaufen kommt, und er geleitet uns zu seinem Haus. Dort wartet schon Ayten, seine Frau, mit einem gedeckten Kaffeetisch auf uns. Da wir uns längere Zeit nicht gesehen haben, gibt es viel zu erzählen. Die beiden zeigen uns im Anschluss ihre Stadt und den Hafen. Wir versorgen uns in der Altstadt mit frischen Kräutern und mit Eingebackenem. Zum Abschluss laden Hayder und Ayten uns in ein Fischrestaurant zum Essen ein. Ein sehr schöner Tag liegt hinter uns.
Strandspaziergang am Morgen.
Strandspaziergang am Morgen.
Flamingos beim Frühstück.
Flamingos beim Frühstück.
Unterwegs in Sefarhisar
Unterwegs in Sefarhisar
Bei der Bäckerin.
Bei der Bäckerin.
Stadtbummel in der Altstadt.
Stadtbummel in der Altstadt.
Fischessen
Fischessen

Dienstag, 22. April

Gemeinsam frühstücken wir heute Morgen, bis wir uns auf den Weg nach Cesme machen, der kleinen Hafenstadt, hier im Süden der kleinasiatischen Küste. Von Cesme aus gibt es eine Fährverbindung nach Chios, von Chios kann man mit der Fähre direkt nach Piräus fahren.  Ayten und Hayder verabschieden uns herzlich, die Straße nach Cesme ist gut ausgebaut und wir erreichen unser Ziel in einer guten Stunde. Zunächst geht es zur Post. Dort fragen wir nach, ob wir noch Zahlungsrückstände auf der Bezahlkarte für die Autobahn haben. Doch wir sind noch leicht im Plus. Jetzt brauchen wir die Tickets für die Überfahrt nach Chios. Auch das ist schnell erledigt. Jetzt haben wir noch bis um vier Uhr Zeit, bis wir einchecken können. Frisch gepresster Orangensaft  und Kaffee in einer kleinen Bar am Hafen vertreiben uns die Zeit. Bevor wir zum Hafen fahren, vertanken wir noch den Rest unserer türkischen Bargeldreserven. Das Einchecken selbst gestaltet sich unproblematisch. Vor zehn Jahren mussten wir das Wohnmobil noch skannen lassen. Die Fähre hingegen ist noch dieselbe wie damals, nur sind wir heute die Einzigen, die sich mit dem Fahrzeug übersetzen lassen. In Chios erwerben wir nach der Ankunft gleich das Ticket für die Überfahrt nach Piräus. Morgen Abend geht es durch die Ägäis zum Festland.
Begegnung in Cesme
Begegnung in Cesme
Unsere Fähre nach Cesme.
Unsere Fähre nach Cesme.
Fährenparkplatz
Fährenparkplatz
Von oben - wir sind auf dem Weg
Von oben - wir sind auf dem Weg

Mittwoch, 23. April

Eine alte Windmühle steht neben uns auf dem Parkplatz am Meer. Gestern Abend waren hier noch viele Angler und Fischer, heute Morgen ist der Platz leer. Wir werden vom Geräusch eines vorbeifahrenden Bootes geweckt, frühstücken und fahren wieder in den Ort, wo wir fußläufig unser Womo parken können. Erst jetzt bekommen wir eine Übersicht über die Größe des Hafenbereiches, gestern Abend war es zu dämmerig. Chios hat historisch einiges zu bieten, wir besuchen  zuerst das kleine Museum in der ehemaligen Festung, das sich im wesentlichen mit der Geschichte der Stadt in der Zeit der Römer beschäftigt. Ein kleiner Film schildert die Mühsalen der Ausgräber. Anschließend erwandern wir das Badehaus aus der Osmanischen Zeit. Dazu umrunden wir die gesamte Festungsmauer, in der sich der Altstadtkern von Chios verbirgt. Das Badehaube ist sorgfältig saniert und vermittelt einen guten Einblick in die ehemalige Kultur. Jetzt sind wir erst einmal geschafft und genehmigen uns ein belegtes Brot mit Cappuccino bzw. Tee in einem kleinen Kaffee. Später besuchen wir noch das Byzantinische Museum, es ist in der alten Moschee untergebracht. Hier hat man viele Artefakte von der ganzen Insel zusammengetragen, steinerne Friese und Kapitelle von alten Kirchen, eine große Anzahl abgelöster Wandmalereien und Mosaiken. Von der alten Moschee ist nur das Fußwaschbecken im Eingang und die Predigtkanzel übrig geblieben.
Jetzt warten wir auf die Abfahrt unserer Fähre - morgen früh sind wir in Piräus.

Alte Windmühle.
Alte Windmühle.
Hafengelände von Chios.
Hafengelände von Chios.
Festungsmauer
Festungsmauer
Türkisches Badehaus.
Türkisches Badehaus.
Eingangshalle
Eingangshalle
Baderaum
Baderaum
Byzantinisches Fresko
Byzantinisches Fresko
Byzantinisches Mosaik
Byzantinisches Mosaik
Fußwaschbecken am Eingang der alten Moschee
Fußwaschbecken am Eingang der alten Moschee

Donnerstag, 24. April

Um sechs Uhr heute Morgen laufen wir mit der Fähre in den Hafen von Piräus ein. Es war spät gestern Abend, bis alle Fahrzeuge und Menschen im Schiff ihren Platz gefunden haben und die Fahrt durch das Ägäische Meer starten kann. Es sind so viele Passagiere an Bord, dass wir keine Kabine mehr bekommen und uns mit ineinander geschobenen Sesseln begnügen müssen. Das Auschecken geht zügig vonstatten, wir erreichen unseren Zielort Palea Epidauros, wie vom Navi vorhergesagt, um Punkt neun Uhr. Der Camp-Besitzer verschafft uns wieder einen tollen Platz direkt am Strand und wir können uns zügig einrichten. Mit dem Motorrad fahren wir durch die blühenden Orangenplantagen ins Dorf und besorgen uns für das Abendessen zwei Doraden. Die Fischverkäuferin erkennt uns wieder und freut sich, dass wir wieder den Weg zu ihr gefunden haben. Grillen muss ich unter der Markise, ein leichter Regen hat eingesetzt. Doch nach dem Abendessen verabschiedet sich der Regen mit einem riesigen Regenbogen.
Mit dem Motorrad nach Palea Epidauros.
Mit dem Motorrad nach Palea Epidauros.
Volle Orangenbäume.
Volle Orangenbäume.
Regenbogen am Abend.
Regenbogen am Abend.

Freitag, 25. April

Den Sonnenaufgang am Meer direkt vor der Haustür zu haben, gehört zu den „highlights“ unserer derzeitigen Lebensform. Wir können uns nicht sattsehen an diesem tollen Naturschauspiel. Das Bekas - Camp gehört mittlerweile zu dem von uns stets besuchten Platz. Sowohl die Lage direkt am Meer, umgeben von Orangenplantagen, die jetzt in der Blütezeit ihren besonderen Duft verströmen, hebt ihn aus anderen Orten heraus. In Palea Epidauros kaufen wir heute frische Sepie, ich tue was für die Körperpflege und gehe zum Frisör, anschließend genießen wir in einem Café einen Cappuccino. Die Sepie gibt es in Tomatensoße mit Reis. Köstlich!
Den Nachmittag verbringen wir lesend in der Sonne.
Sonnenaufgang
Sonnenaufgang
Platz am Bekas—Camp.
Platz am Bekas—Camp.
Schwimmvergnügen (Wassertemperatur 18°C)
Schwimmvergnügen (Wassertemperatur 18°C)

Samstag, 26. April

Strahlend blauer Himmel begleitet mich, als ich heute Morgen meine Joggingrunde absolviere. Mein Weg führt mich durch die blühenden Orangenbäume, besser kann es nicht sein. Als ich zurückkehre, lockt mich das Meer, noch eine Runde zu schwimmen. Ich muss schon die Zähne etwas zusammen beißen, das Wasser war schon mal wärmer. Am Nachmittag trübt sich das Wetter etwas ein, wir beschließen aber doch, uns auf den Weg zu einem kleinen Kirchlein, hier in einiger Entfernung am Strand, zu machen. Unterwegs gibt es wieder schöne Ausblicke und eine vielfältige Flora und Faune. Den Rückweg gehen wir zügiger an, es droht ein Gewitter, das sich auch prompt einstellt, als wir wieder zurück sind.
Orangen- und Olivenbaum an einer Natursteinmauer.
Orangen- und Olivenbaum an einer Natursteinmauer.
Blumenpracht in der Wildnis
Blumenpracht in der Wildnis
Orthodoxes Kirchlein Nikolas Pitidis
Orthodoxes Kirchlein Nikolas Pitidis

Sonntag, 27. April

Das war noch ein kräftiger Regen gestern Abend. Auch heute Morgen hat sich die Situation noch nicht grundlegend gebessert, doch gut genug, um noch eine Runde zu joggen. Heute Mittag gehen wir in das kleine Restaurant, das wir schon lange ins Auge gefasst haben. Hier gibt es Gerichte, die nicht der herkömmlichen Speisekartenauswahl entsprechen. Wir bestellen als Vorspeise eine Fischsuppe und als Hauptgericht geschmortes Ziegenfleisch und Kalbfleisch mit Auberginen. Dazu ein Bauernsalat. Unsere Erwartungen werden nicht enttäuscht, es schmeckt hervorragend. 
Kleines Restaurant zwischen Orangenbäumen.
Kleines Restaurant zwischen Orangenbäumen.
Griechische Köstlichkeiten.
Griechische Köstlichkeiten.

Montag, 28. April

Die Versorgung mit den Gütern des täglichen Bedarfs ist hier in Palea Epidauros noch relativ konventionell: Es gibt das Brot in der Bäckerei, in der man die Backstube im Hintergrund noch wahrnimmt. Auch der Metzger holt das gewünschte Fleisch noch aus dem Kühlraum und bearbeitet es im Verkaufsraum, Obst und Gemüse gibt es ebenfalls in gesonderten Läden. Was gänzlich fehlt, aber von uns nicht vermisst wird, ist der Supermarkt westeuropäischer Größenordnung. Hier ist alles schnell überschaubar und vertraut. Ein Einkaufserlebnis der besonderen Art. Wir sind jetzt zum dritten Mal in Epidauros und lieben es, hier einzukaufen. Heute brauchen wir Brot - der Bäcker in seiner bemehlten Arbeitskluft bedient uns persönlich. Auch im Fischgeschäft werden wir hervorragend bedient - mit dem Google-Übersetzer versucht die junge Frau, die uns bedient, herauszukriegen, wie denn die Fische bei uns heißen. Wir entscheiden uns für zwei verschiedene Fische aus Wildfang. Im Hafencafé genehmigen wir uns noch einen Cappuccino, dann geht es zurück zum Womo.
In der Bäckerei.
In der Bäckerei.
Kleiner Hafen.
Kleiner Hafen.
Frischer Fisch vom Grill.
Frischer Fisch vom Grill.

Dienstag, 29. April

Es gibt durchziehende Wolkenfelder, doch die Sonne ist präsent, nur der kräftige Wind ist kühl und verleitet uns dazu, wieder wärmere Sachen aus dem Schrank zu holen. Wir begeben uns auf eine Wanderung auf die Halbinsel, die sich an das „archaia Epidavros“ anschließt. Am kleinen Theater beginnen wir und haben von hier einen herrlichen Blick über die Landschaft. Dann geht die Wanderung in Richtung des Kap Ákra Kléftis, immer durch wunderbare Natur. Von weitem sehen wir ein kleines Kirchlein, auf einem kleinen, schmalen Pfad erreichen wir das der Jungfrau Maria geweihten Sakralgebäude. Unser Weg ähnelt einem Lehrpfad für die mediterrane Flora, so viele unterschiedliche Bäume und Sträucher können wir entdecken. Wir sehen neben Orangen-, Zitronen- und Olivenbäumen auch noch Nektarinen-, Aprikosen- und Granatapfelbäumchen, teils schon mit Früchten, teils mit Blüten. Ein riesiger Feigenbaum macht sich breit und unzählige blühende Wildblumen. Vom Kap aus haben wir einen weiten Blick aufs Meer.
Kleine Anmerkung: Dank der Mitthilfe von Hanni und Karsten ist es uns gelungen, an der Abstimmung der SPD über den Koalitionsvertrag teilzunehmen. 
Blick vom alten Theater in die Landschaft
Blick vom alten Theater in die Landschaft
Kirchlein am Weg
Kirchlein am Weg
Geschmückter Innenraum.
Geschmückter Innenraum.
Blick vom Kap auf‘s offene Meer.
Blick vom Kap auf‘s offene Meer.

Mittwoch, 30. April

Das Ákra (Kap )Kalamáki liegt auf der Nord-Seite von Palea Epidauros. Auf dieser Halbinsel gibt es einen Rundwanderweg, den wir heute begehen wollen. Von hier oben haben wir einen neuen Blick auf den kleinen Ort, dessen Zentrum der kleine Hafen ist. Wir wandern durch ein Gebiet, das keine landwirtschaftliche Nutzung aufweist, hier blühen viele Blumen, es duftet nach wilden Kräutern und der Ausblick auf das umgebende Meer ist toll. Bei der Rückkehr kommen wir am kleinen Friedhof vorbei, dessen Lage über dem Dorf und dem Meer ein guter Ort für diese letzte Ruhestätte ist.
Blick vom Kap Kalamáka
Blick vom Kap Kalamáka
Wildblumen
Wildblumen
Friedhof
Friedhof